50jähriges Bestehen der Theatergruppe in Langerwehe Teil 1 bis 6
1. Teil
Ja, sie haben richtig gelesen. Die Theatergruppe der St. Sebastianus Schützenbruderschaft wurde im August 1976 gegründet und spielte somit im Januar 1977 ihr erstes Theaterstück „Der Sebastianus Diebstahl“. Neu inszeniert von dem Lehrer und Rektor Josef Heinrichs. Dieses Stück wurde bereits 1935 uraufgeführt. 1962 wurde das Stück ins Hochdeutsche übersetzt und von der damaligen Theatergruppe in Langerwehe und Heistern aufgeführt. Bereits in den 1930er Jahren wurde in Langerwehe Theater gespielt. Ab 1953 bis 1967 wurde immer zum Sebastianusfest unter Mithilfe verschiedener Theaterfreunde, zur Belustigung unseres Publikums, Theater gespielt. Ebenso spielte der Eifelverein Düren, die Kolpingfamilie und die katholische Jugend für uns Theater. Theaterspielen ist in Langerwehe sehr beliebt. Wir freuen uns immer, unser Publikum zu unterhalten und ihnen von Stress und Alltagssorgen für ein paar Stunden zu befreien. Die jetzige Theatergruppe feiert 2026 ihr 50jähriges Bestehen. Gründungsmitglieder die von Anfang an dabei sind, Christel und Willibert Dick. Sie sind heute noch mit Leib und Seele dabei. Ob als Schauspieler, Regisseure oder Bühnenbau, ohne diese Beiden läuft nichts. Das neue Stück für 2026 ist schon ausgesucht, Rollen sind verteilt. Freuen sie sich auf einen unterhaltsamen Abend.
Archivbilder Generalprobe
2004

2011

2. Teil:
Wie schon im letzten Bericht gelesen, besteht die Theatergruppe der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Langerwehe 2026 seit 50 Jahren. Es gab viele Höhen und Tiefen, aber dazu später mehr. Viele Theaterstücke wurden auf die Bühne gebracht. Was auch nicht immer einfach ist. Wie so ein Theaterstück vom Aussuchen des Stückes bis zum fertigen Bühnenstück erledigt wird, schreibe ich euch jetzt. Das Theaterstück wird so ausgesucht: Nach Anzahl der Personen, die mitspielen möchten und es muss zu uns passen. Es muss lustig sein, so dass beim Lesen schon die ersten Lacher sicher sind. Wenn das passende Stück gefunden wurde, werden die Rollen verteilt, die Bühnenbauer machen sich die ersten Gedanken, die Requisite schreibt auf, was benötigt wird, ebenso die Maskenbildner/-in machen sich schon die ersten Gedanken über Makeup und Frisuren. Nach ein bis zwei Leseproben werden dann die ersten Stellproben gemacht. Die Proben finden im Schützenhaus statt. Dort wird das Inventar als provisorische Bühne genutzt. Zuerst hat man das Textheft noch zur Hand. Nach ein paar Proben versucht man schon seinen Text auswendig auf die Bühne zu bringen. Unsere Souffleuse ist bereit, uns den Text zuzuflüstern. Die ersten Requisiten können benutzt werden, da die Hände ja jetzt frei sind. Nun werden die Kostüme ausgesucht, die zu den einzelnen Rollen passen. Das Theaterstück nimmt langsam Formen an. Lacher und Patzer unsererseits sind vorprogrammiert, was die ganze Probe auflockert. Die Proben erfolgen in der Regel einmal in der Woche. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass ein Probewochenende sehr effektiv ist. Dann heißt es je nachdem Proben von Freitag bis Sonntag. Das ist schon anstrengend, aber gut. Nun geht’s auf die fertige Bühne und wir fiebern der Aufführung entgegen. Für den Erfolg der Theaterstücke ist der Regisseur-die Regisseurin hauptsächlich verantwortlich. Ohne Spieler und die Leute hinter der Bühne geht es natürlich auch nicht. Also, alles eine eingeschworene Gemeinschaft.
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3. Teil:
Nun geht es weiter in unserer Zeitreise der Theatergruppe. In all den Jahren gab es ca. 50 Schauspieler, jede Menge Statisten wie z.B. das Tambourcorps „Grün Weiß“ Langerwehe, die Pfadfinder, Feuerwehr, eine Turngruppe, Leierkastenmann, Skatspieler u.v.m. Regisseure bzw. Regisseurinnen waren in den 50 Jahren,1977 Josef Heinrich, von 1979-1983 Marlies Dreyer, von 1984-1994 Willi Maletz, von 1995-1999 Werner Gossel, von 2000-2003 Willibert Dick, 2004 u.2005 Uschi Nieveler, von 2006- 2016 Achim Ronig, von 2017- 2020 Jutta Schäfer und ab 2023 Christel Dick. 2021 u.2022 gab es wegen Corona kein Theaterstück. 1988 spielten wir das Stück „Et Carmen von Langerweh“, das von Willi Maletz selbst geschrieben wurde. Wir spielten Stücke, die schon auf der Bühne von Willi Millowitsch gesehen wurden, wie z.B. „Tante Jutta aus Kalkutta“1986, „Der Kühne Schwimmer“ 1987, „Pension Schöller“ 1997, bei diesem Stück brauchten wir drei verschiedene Bühnenbilder. Dies wurde von unseren Bühnenbauer sehr gut umgesetzt. Das war eine Höchstleistung, wo auch wir Spieler mit anpacken mussten. „Der Meisterboxer“ 1985 und zum 25jährigen Jubiläum 2002. Auch nahmen wir uns Theaterstücke vor, in dem wir die Gesundheitsreform 2010 mit „Gute Besserung“ oder die Altenpflege 2008 mit „Dreistes Stück im Greisenglück“, in lustiger Form darstellten. Aber was wäre ein Theaterstück ohne Schauspieler. Auch muss es hinter den Kulissen alles funktionieren. Die Bühne muss geplant und aufgebaut werden, die Requisiten werden besorgt. Da schaut jeder, was er von zu Hause entbehren kann. Kostüme müssen ausgesucht werden. Die Maskenbildner sind gefragt, hier muss auch alles zum Outfit passen. Für jeden Schauspieler heißt es jetzt „Mut zur Lücke“, d.h. dass man Kostüme und Maske anzieht, womit im wirklichen Leben, der ein oder andere, nicht mit rumlaufen würde. Aber auch das ist Theater. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem die Bühne ausgestattet werden muss. Hier hat uns ein ortsansässiges Möbelhaus und ein Antiquitätenhändler, Möbel und Dekoartikel zur Verfügung gestellt. Mitwirkende der Theatergruppe räumten zum Teil ihre Wohnung aus und brachten diese auf die Bühne, ebenso Requisiten, Dekoartikel, aber auch Bilder und Wandschmuck.
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Teil 4:
Jetzt weiß jeder, wieviel Arbeit es bedeutet ein Theaterstück auf die Bühne zu bringen. Vom Aussuchen des Stückes bis zur Aufführung. Und das bedarf natürlich viele fleißige Hände. Wer also beim Lesen unserer Berichte Lust bekommen hat bei uns Mitzuwirken, kann sich gerne bei uns melden. Egal ob Vor-, Hinter- oder auf der Bühne. In den 50 Jahren ist so manches Stück gespielt worden. Einige habe ich im 2. Bericht schon erwähnt. Hier noch einige, „Hannes ist der Beste“ 2001, „Club der Pantoffelhelden“ 2016,“Drei Damen und ein Toter Kater“ 2023 usw. Vielleicht können sich einige von euch noch daran erinnern. Bis in den 1990iger Jahren spielten wir das Theaterstück nur einmal zu unserem Sebastianusfest am Samstagabend. Die Nachfrage nach Eintrittskarten nahm aber immer mehr zu, sodass wir dann ab ca. Mitte der 1990iger Jahren auch den Sonntag noch dazu genommen haben. Das war gut so. Der Zulauf nahm immer mehr zu. Einige Besucher, die keine Karten bekamen, haben wir dann auf die Generalprobe vertröstet oder auf eine Warteliste gesetzt, in der Hoffnung, dass jemand seine Karten zurückgibt. Wir freuen uns immer über ein ausverkauftes Haus. 2018 fiel der letzte Vorhang in unserer „schönen“ Kulturhalle. Schade. Was nun? Was passiert mit unserem Sebastianusfest, aber vor allem, wo können wir Theater spielen? Die neue Schulaula war noch nicht fertig. Einen anderen Raum in der Größe der Kulturhalle gab es nicht. Die Turnhalle? Dieser Aufwand war zu groß und zu teuer. Dann haben wir uns für das Pfarrheim entschieden. Aber ein Theaterstück in der Größenordnung wie in der Kulturhalle war unmöglich. Was tun? Wir haben überlegt einen Sketchabend zu veranstalten. Wir suchten Sketche aus und reihten die so aneinander, dass eine Geschichte entstanden ist. Wir waren aber sehr skeptisch, ob dies so gut angenommen wird, wie ein Theaterstück. Klar, wir bekamen nicht den Zulauf wie in der Halle, aber trotzdem waren wir an beiden Tagen ausverkauft und es war ein Riesenerfolg. Das war 2019. 2020 war die Schulaula immer noch nicht fertig und wir spielten wieder im Pfarrheim. Dieses Mal zwei Einackter „Der selige Florian“ und „Die alte Kommode“. Auch hier hatten wir ein ausverkauftes Haus. Und dann kam Corona. 2021 und 2022 durften wir kein Theater spielen. Alles wurde verboten. Kein Treffen, keine öffentlichen Aufführungen, nichts dergleichen. Es war keine angenehme Zeit. 2023 war es endlich wieder so weit. Wir spielten wieder Theater in der neuen Schulaula.
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Teil 5:
2020-2022 hat Corona uns stark zugesetzt. Keine Veranstaltungen, kein Treffen, nichts dergleichen. In der zweiten Hälfte des Jahres 2022 hieß es dann, „es darf wieder gefeiert werden“. Für uns Theaterleute war dies der Startschuss für 2023 ein neues Theaterstück einzustudieren. Im September gingen die Proben los für das Stück „Drei Damen und ein toter Kater“. Die neue Schulaula war fertig und wir konnten im Januar das erste Mal auf der neuen Bühne spielen. Es war ungewohnt, da diese Bühne kleiner ist als in der abgerissenen Kulturhalle. Die Aula fasst weniger Leute, so dass wir auch weniger Karten für unsere Aufführungen verkaufen konnten. Aber in dem Jahr waren die Leute alle noch etwas verhaltener, nach Corona verständlich. 2024 war der Zulauf deutlich höher, 2025 hätten wir fast eine Zusatzaufführung machen können. Wir sind auf alles vorbereitet. Was gibt es noch zu sagen über die Theatergruppe? In der Spielfreien Zeit treffen wir uns zu einem gemütlichen Abend beim Grillen oder wir machen einen Ausflug nach Köln in das Theater „Scala“ und schauen, was die Profis so auf die Bühne bringen. 2015 besuchten wir den Regierungsbunker in Ahrweiler, sehr imposant. Natürlich darf dann ein gutes Essen nicht fehlen. Ebenso besuchen wir befreundete Theatergruppen, wie z.B. die „Martinis“ in Schlich oder „Theater 95“ in Niederzier, aber auch die Theatergruppe in Vossenack. So können wir uns immer Inspirationen holen und haben einen tollen Abend.
Wird 2026 auch Theater gespielt? „Jajoo dat“. Die Proben laufen auf Hochtouren. Die Schauspieler sind mit Eifer dabei. Der Text sitzt noch nicht 100%ig, aber es läuft. Die Regisseurin bekommt noch mehr graue Haare, aber es läuft. Naja, es sind ja noch 9 Wochen bis zur Aufführung. Ist noch Zeit! Das neue Stück heißt „Alles Bauerntheater“ von Erich Koch. Ein Stück in drei Akten. Die Aufführungen sind am 10.01.2026 um 19.30 Uhr und am 11.01.2026 um 15.30 Uhr in der Schulaula.
Der Kartenvorverkauf ist am 13.12.2025 von 10.00-12.00 Uhr im Schützenhaus, Schafenberg 4 in Langerwehe.
Ich hoffe, dass euch die kleine Zeitreise der Theatergruppe gefallen hat. Wer also Interesse hat, bei uns mitzumachen, ist herzlich eingeladen. Es werden immer Leute gesucht. Wir sind stolz, so eine großartige Gruppe zu haben. In der nächsten Ausgabe erzähle ich euch etwas über das neue Stück.
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Teil 6:

