Geschichte des Schützenhauses

Der Chronist der Festschrift zum Jubeljahr 1962, Konrektor Josef Schwarz scheibt:

„Im Jahre 1863 beschloß sogar die Generalversammlung ein eigenes Schützenhaus zu errichten. Die Kosten wurden wieder durch Aktienausschreibung aufgebracht. Entwurf und Zeichnung lieferte der Rendant H. Schneiders, dessen Plan einen sechseckigen Bau in Fachwerkform vorsah. Der Wurf gelang. Bereits am Weißen Sonntag 1864 fand im neuen Heim das Eröffnungsschießen statt, wobei sechs Osterwecken ausgeschossen wurden.“
Wo dieses Haus stand, wird nicht berichtet. Es wurde aber wahrscheinlich in den Jahren 1874-1876 veräußert. Es wird berichtet: „Der verheißungsvolle Aufstieg des Langerweher Schützenlebens hielt nicht lange an. Die politischen Leidenschaften und die Gegensätze zwischen Staat und Kirche, die in dem sogenannten Kulturkampfe und in den Sozialisten-Gesetzen ihren Höhepunkt erreichten, warfen ihre Schatten voraus.“ Man feierte auch in den Jahren 1874-1878 kein Fest.

Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Langerwehe konnte 1928 von der Gemeinde Langerwehe ein Grundstück auf Erbpacht am Schafenberg erwerben. In mühevoller Hand- und Kleinarbeit wurde mit Spitzhacke und Schaufel eine Plattform soweit hergerichtet, dass 1930 eine Baracke von der französischen Besatzungsmacht erworben werden konnte. Sie wurde dort aufgebaut und als unser Schützenhaus feierlich eingeweiht. (sogenannte Franzosenbaracke)

Zwischen 1939-1945 ruhte zum größten Teil das Schützenleben und unser Haus wurde durch die Alliierten total zerstört.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Schützenleben wiederbelebt und 1953 der Wiederaufbau des Schützenhauses vorangetrieben. 1953 beantragte die Bruderschaft einen Waffenschein für Kleinkaliber. 1956 begann man ein Haus aus Stein (14×6,5 m) zu bauen und gleichzeitig wurde der Bau eines Schießstandes in Auftrag gegeben.

1958 konnte unter Schützenmeister Josef Heinen dann das neue Schützenhaus eingeweiht werden. Danach wurde unser Heim durch einen Thekenraum und einen Geräteraum erweitert.
Dem folgte dann 1960 die Einweihung der Schießanlage und ein ordentlicher Schießbetrieb unter Schießmeister Willi Vonden konnte beginnen.

1969 nahm man die Neuerrichtung des KK-Schießstandes mit Hilfe der Fa. Franz Schain in Angriff. Alle Arbeiten wurden von Hand erledigt. Mit Pickel und Schaufel wurden die notwendigen Erdbewegungen bis zu 5m tief in den Berg aus Granit getrieben. Lediglich ein Förderband half, den Abraum auf den heutigen Parkplatz zu schaffen. Dort stand ein Bagger und diverse LKW kostenlos von der Fa. Franz Schain zur Verfügung.

1970 konnte der KK-Stand seiner Bestimmung übergeben werden.

1980 genehmigte die Kreispolizeibehörde den vorhandenen LG-Schießstand nicht mehr und es musste ein neuer her.

Juli 1981 begann man mit der Neuerrichtung einer Schießhalle. Es wurden wiederum 576 m³ Erdreich bewegt und abgetragen, welches mit Hilfe der Fa. Pütz, Merzenich, schnell bewerkstelligt werden konnte. Das eigentliche Gebäude (12x7m) entstand durch Eigenleistung der damals erfolgreichen Schießgruppe unter Schießmeister Franz-Josef Cremer. Der Geräteraum wurde zum Aufenthaltsort umgestaltet. 4300 Stunden wurden in Eigenleistung erbracht und sämtliche Materialkosten wurden durch Spendenleistungen gedeckt.
Große Unterstützung bekamen die Schützen von der Kreissparkasse Düren und durch Bezuschussung durch die Gemeinde Langerwehe.
Die Planung und die Bauaufsicht unterlag dem Architekten, unserem Schützenbruder Johannes Schoeller; Sohn des Kreisbundesmeisters Conny Schoeller.
Unter Schützenmeister Werner Schillings wurden 1984 Einweihung und Einsegnung des neuen Luftgewehrstandes, des neuen Aufenthaltsraumes, einschließlich einer Bar und des sicherheitstechnisch verbesserten KK-Standes gefeiert. Durch die Fertigstellung standen nun 7 Schießstände für das Luftgewehrschießen auf 10 m Distanz zur Verfügung.

1989 befand man, dass der alte Schießstand, sprich unser großer Saal einer Erweiterung bedarf. Dieses Vorhaben wurde in Richtung heutiger Parkplatz realisiert.
Die Schützenhauserweiterung bestand nun aus einem Keller, aus einer Küche und aus einem Versammlungsraum für die Schützenjugend. Den Anbau plante Johannes Schoeller, erbaut hat ihn Fa. Hubert Hermanns, der Innenausbau wurde in Eigenleistung erbracht. Auch bei diesem Projekt erhielten wir eine große finanzielle Unterstützung der Kreissparkasse und der Gemeinde Langerwehe.
Unter Schützenmeister Heribert Gerhards wurde 1991 der Anbau fertiggestellt und seiner Bestimmung mit einer feierlichen Einsegnung durch Herr Pastor Klaus Hellebrandt übergeben. Man erhielt nun viel Platz, um Versammlungen und Feierlichkeiten gebührend abhalten zu können.

Nachdem 1995 eine Dachsanierung der Schießhalle abgeschlossen werden konnte, stehen nun seit 2013 weitere umfangreiche Renovierungen an, um unser schönes Schützenhaus zu erhalten. Begonnen wurde 2013 mit der Sanierung der elektrischen Anlagen und der teilweise neuen Installation. Die fachliche Begleitung und die Erstellung der Gutachten bekommen wir von unserem Schützenbruder Johannes Schoeller.

2014 konnte im Zuge der „Energetischen Maßnahmen“ und durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Düren, sowie durch einen großen Betrag aus der Sportpauschale der Gemeinde Langerwehe und durch Gelder von privaten Spendern, das Dach der Schießhalle mit einer gedämmten Dacheindeckung erneuert werden. Weitere wichtige energiesparende Maßnahmen am und im Schützenhaus werden in nächster Zeit folgen, um den Bestand unseres großen Gebäudes zu erhalten und eine wirtschaftliche Nutzung ermöglichen zu können. So müssen der Fußboden im Anbau und die Sanitäre Anlage demnächst erneuert werden.

Im Schützenhaus wird geschossen, mit Fahnen geschwenkt, geprobt, gekocht, gebastelt und gefeiert.
Unser Haus ist Begegnungs- und Versammlungsstätte. Hier werden Besinnungstage, Delegiertenversammlungen, Bildungsveranstaltungen, Schießleitertagungen sowie Vorstand- und Mitgliederversammlungen abgehalten.
Selbstverständlich finden hier seit der Erbauung 1928 unsere traditionellen Feste statt.

Möge unser trautes Schützenhaus stets mit Leben erfüllt werden und immer engagierte Schützenschwestern und Schützenbrüder verantwortlich das „Unternehmen Schützenhaus“ führen.